Die otoneurologische Untersuchung dient der Beurteilung der Funktion von Innenohr als Hör- und Gleichgewichtsorgan sowie der Leitung des Gehörten über Hörnerv und Hörbahn bis ins Mittelhirn
Die Hirnstammaudiometrie oder BERA (Brainstem Evoked Response Audiometry) mißt die frühen akustisch evozieren Potenziale (FAEP). Hier wird ein EEG zur Messung der Hirnströme angelegt, die durch über einen Kopfhörer angebotene Geräusche hervorgerufen werden. Mit ihr kann man also einerseits die Qualität der Fortleitung des Hörnervens beurteilen (z. A. von Tumoren am Hörnerven) und andererseits eine objektive Bestimmung der Hörschwelle (Quantität) durchführen, z. B. bei Kindern, die noch keinen Hörtest durchführen können oder dieser unsicher ist.
Die Ableitung der Otoakustischen Emissionen (TEOAE, transient evozierte otoakustische Emissionen) macht sich die Tatsache zunutze, daß das Ohr nicht nur Geräusche wahrnimmt, sondern auch selbst erzeugt!
Dies kann man sogar provozieren und zur Beurteilung der Funktion der äußeren Haarzellen, den wichtigsten Sinneszellen des Innenohres, nutzen. Die Emissionen zeigen bei Neugeborenen z. B. die korrekte Funktion des Innenohres an, sind hier sogar sehr gut ableitbar und werden im hohen Alter zunehmend schlechter, was dann auf eine Altersschwerhörigkeit hindeutet. Auch toxische Einflüsse einer Chemotherapie oder Antibiose auf das Innenohr lassen sich hiermit früher nachweisen als mit einem normalem Hörtest.
Die Videonystagmographie (VNG) läßt eine seitengetrennte Beurteilung der Funktion des Gleichgewichtsorgans (Bogengänge des Labyrinths) des Innenohrs zu. Hier werden die Gehörgänge nach Bedarf warm oder kalt mit Wasser gespült, was einen Drehschwindel und Augenbewegungen auslöst, die man via Kamerabrille und Computer getrennt für links und rechts analysieren und vergleichen kann.